




Worum geht es?
Im Zentrum von Mysterium steht ein tragischer, unaufgeklärter Mordfall. Einer von euch übernimmt die Rolle des Geistes, der weiß, wer der Täter, wo der Tatort und was die Tatwaffe war. Er kann jedoch nicht sprechen, sondern nur durch Bilder mit euch kommunizieren.
Die übrigen Spielenden sind die Spiritisten. Jeder von euch hat eine individuelle Ermittlungsspur, die er entschlüsseln muss. Es geht darum, für euch persönlich einen Täter, einen Tatort und eine Tatwaffe zu finden. Erst wenn alle Spiritisten ihre jeweilige Spur gefunden haben, wird in einer finalen Enthüllung gemeinsam versucht, die richtige Kombination zu identifizieren, die den wahren Mörder und die Umstände seines Ablebens offenbart. Es ist eine Mischung aus deduktivem Rätselraten, wie ihr es vielleicht von Cluedo kennt, und dem Interpretieren von Bildern, ähnlich wie Dixit.
Wie spielt ihr?
Als Geist sitzt ihr hinter einem Sichtschirm, um eure geheime Spur und die des Mörders vor den anderen zu verbergen. Ihr wählt nacheinander für jeden Spiritisten eine oder mehrere Visionskarten aus eurer Hand. Diese Karten kommen in einen Umschlag.
Als Spiritisten nehmt ihr eure Vision entgegen und diskutiert sofort miteinander. Was bedeuten diese Bilder? Weist der Geist auf eine bestimmte Farbe, ein Thema, ein Tier oder eine Stimmung hin? Ihr dürft euch gegenseitig beraten, denn ihr arbeitet alle für das gleiche Ziel. Sobald ihr euch entschieden habt, platziert ihr euren Eingebungsmarker auf die Karte (Person, Ort oder Waffe), die ihr für die richtige haltet.
Anschließend klopft der Geist auf den Tisch: Einmal klopfen bedeutet, ihr habt richtig geraten und dürft euren Marker zum nächsten Schritt (vom Täter zum Tatort, dann zur Tatwaffe) bewegen. Die erratene Karte steckt ihr in euren Umschlag. Zweimal klopfen bedeutet, ihr liegt falsch und müsst es in der nächsten Runde noch einmal versuchen – der Geist gibt euch dann eine neue, hoffentlich passendere Vision.
Das Spiel ist intensiv und schnell, denn ihr habt nur sieben Runden (symbolisiert durch die Taschenuhr) Zeit. Wenn ihr alle die individuellen Spuren entschlüsselt habt, folgt die Endrunde. Der Geist schickt eine letzte Vision (drei Visionskarten) an alle, die die wahre Kombination aus Täter, Ort und Waffe darstellt. Ihr müsst nun über die endgültige Lösung abstimmen, um den Fall erfolgreich abzuschließen.
Was macht das Spiel besonders?
Mysterium lebt von seiner unglaublichen Atmosphäre. Das Material, der Sichtschirm und vor allem die abstrakten, kunstvollen Visionskarten sind wunderschön gestaltet und ziehen euch sofort in das mystische Thema hinein. Die große Tischpräsenz macht es auch optisch zu einem Highlight.
Der besondere Reiz liegt in der nonverbalen Kommunikation. Als Geist müsst ihr versuchen, die Denkweise der anderen zu verstehen, um effektive Hinweise zu geben. Als Spiritisten müsst ihr wiederum kreativ assoziieren und euch in die Gedankenwelt des Geistes hineinversetzen. Es ist nicht nur ein Ratespiel, sondern ein intensives Kommunikations- und Deutungsspiel. Ihr wird kooperatives Spielen nochmal auf einen ganz andere Ebene gesetzt. Ihr könnt Mysterium mit bis zu sieben Personen spielen und das funktioniert erstaunlich gut. Die Diskussionen sind natürlich etwas lauter als bei vier Personen, aber es funktioniert richtig gut.
Ihr könnt die Visionskarten sehr unterschiedlich kombinieren, so ist kein Spiel wie das andere und der Wiederspielreiz bleibt hoch.
Für wen ist das Spiel geeignet?
Wenn ihr gerne kooperativ im Team spielt und gerne rätselt, dann ist dieses Spiel perfekt für euch. Ihr könnt gemeinsam über die Bilder philosophieren und trotzdem jeder für sich eine Lösung präsentieren. Das Spiel ist ab 10 Jahren spielbar und auch perfekt für Spieleabenden unter Erwachsenen.
Wenigspieler kommen ebenfalls auf ihre Kosten. Die Regeln an sich sind leicht zu verstehen, eventuell tun sich manche mit den Assoziationen etwas schwer, aber in der Regel findet ihr da schnell rein.
Es fühlt sich ein bisschen wie eine Séance an, bei der ihr vor allem Fantasie und Intuition braucht.
Unsere Familienmeinung:
Wir haben es bestimmt schon oft erwähnt, aber wir sind Fans von guten, kooperativen Spielen und Mysterium ist für uns richtig gut gemacht, weshalb wir es häufig auf den Spieletisch bringen. Die mystische Stimmung durch die Visionskarten ist wirklich cool und die Karten sind so schön illustriert. Wir diskutieren ohnehin viel in der Familie, Mysterium holt uns da perfekt ab. Denn ihr müsst intensiv über die Bedeutung eurer Karten nachdenken und versuchen, richtig zu kombinieren.
 Wenn ihr als Geist keine passenden Karten auf der Hand habt, dann wird es für die übrigen Mitspielenden schon mal langweilig, denn die können ja nichts tun, bis sie ihre Karten haben. Dass ihr erst euren „privaten Fall“ lösen müsst, bevor ihr gemeinsam zur Lösung schreitet, nervt manchmal auch, trotzdem macht es unglaublich Spaß aufgrund der Karten den Fall zu lösen.
Kategorie: Familienspiel, Gedächtnisspiel, Kooperationsspiel, Legespiel, Logikspiel, Rätselspiel
Spielweise: mittel
Verlag: Asmodee
Erscheinungsjahr: 2016
