




Worum geht es?
Willkommen einer Welt des Mittelalters und des magischen Handelns. Ihr seid fahrende Händler und kehrt regelmäßig in Tavernen ein, um dort Handel zu treiben der reichste unter allen zu werden. Dazu sammelt ihr magische Gegenstände, die unterschiedliche Werte und Fähigkeiten haben. Diese Gegenstände verkauft ihr in den beiden Tavernen des Königreichs. Das Besondere dabei: Ihr seid nie allein. Um eine Sammlung vollständig zu machen, arbeitet ihr mit den anderen Händlern in eurer Taverne zusammen. Einmal verkauft, wird der Ertrag als Goldmünzen gerecht unter allen Anwesenden aufgeteilt. Doch „gerecht“ heißt nicht immer gleichmäßig, deshalb ist es um so wichtiger die Sammlungen der Mitspielenden im Auge zu behalten. Das Gute ist, ihr könnt eure Taverne wechseln, um euch mit den gerade profitabelsten Händlern zusammenzutun.
Wie spielt ihr?
Zu Beginn des Spiels erhaltet ihr eine Tavernenkarte und vier Handkarten. Wenn ihr dran seid, müsst ihr immer eine dieser beiden Aktionen ausführen:
1. Sammelt Gegenstände: Ihr spielt eine oder mehrere Karten mit demselben magischen Gegenstand aus, um eine neue Sammlung zu beginnen oder eine bestehende zu erweitern.
2. Nutzt Zauberkraft: Ihr spielt eine Karte aus und nutzt deren Zauberkraft, um zum Beispiel Karten vom Ablagestapel zu nehmen, eine Sammlung zu tauschen oder eure Taverne zu wechseln.
Nachdem ihr Karten ausgespielt oder einen Effekt genutzt habt, prüft ihr, ob ihr ein Set vervollständigt habt. Ein Set besteht aus magischen Gegenständen desselben Typs und ist vollständig, wenn die angegebene Mindestanzahl an Karten erreicht ist. Dabei zählen alle magischen Gegenstände dieses Typs in den Sammlungen all der Händler, die sich in derselben Taverne befinden wie ihr. Ihr könnt ein Set vervollständigen, indem ihr Karten ausspielt oder indem ihr durch Effekte die Taverne eines Händlers ändert. Wenn ihr ein Set vervollständigt habt, verkauft ihr es sofort, und der Ertrag wird unter allen Händlern in eurer Taverne aufgeteilt. Dazu sammelt ihr alle Karten dieses magischen Gegenstands von den Händlern in eurer Taverne ein und dreht sie auf die Goldmünzseite. Dann verteilt ihr diese Goldmünzen im Uhrzeigersinn an alle Händler in eurer Taverne, beginnend bei euch, bis alle Karten verteilt sind. Es ist normal, dass nicht alle gleich viele Goldmünzen erhalten. Alle Goldmünzen, die ihr erhaltet, legt ihr unter eure Tavernenkarte. Am Spielende gewinnt der Händler mit den meisten Goldmünzen. Zum Schluss eures Zuges zieht ihr Karten nach, bis ihr wieder vier magische Gegenstände auf der Hand habt. Solltet ihr bereits vier oder mehr Karten auf der Hand haben (was durch bestimmte Effekte möglich ist), zieht ihr in diesem Schritt keine Karten nach.
Das Spielende wird eingeleitet, sobald ein Händler nicht genug Karten vom Nachziehstapel ziehen kann, um wieder vier Karten auf der Hand zu haben, weil der Stapel aufgebraucht ist. Ihr spielt dann noch so lange weiter, bis jeder Spieler gleich oft an der Reihe war. Danach zählt ihr eure Goldmünzen, die ihr durch den Verkauf magischer Gegenstände gesammelt habt. Wer die meisten Goldmünzen besitzt, ist der beste Händler von Kameloot und gewinnt das Spiel. Bei einem Gleichstand teilt ihr euch den Sieg.
Was macht das Spiel besonders?
Kameloot spielt ihr semi-kooperativ. Das bedeutet, dass es zwar nur einen Gewinnenden am Ende gegen kann, ihr während des Spiels aber für kurze Zeit zusammenarbeiten müsst. Der ständige Wechsel zwischen Zusammenarbeit und Konkurrenz macht Kameloot für uns so spannend. Wer die richtigen Karten zieht, kann seine Mitspielenden auf jeden Fall ordentlich ärgern. Da müsst ihr schauen, in welcher Konstellation ihr spielt und wie viel Taktik ihr wirklich anwenden wollt. Denn es kann schon zu ziemlichen Frust und Neid kommen, wenn jemand in eure Taverne schlüpft und euer Sammlung auslöst oder ihr einfach aus der Taverne geworfen werdet, obwohl ihr mit einem Mitspielenden kurz gemeinsam an einer Sammlung gearbeitet hat. Besonders praktisch ist „6-Finger-Handschuh“, das ist euer Joker, mit dem ihr schnell eine Sammlung vervollständigen könnt oder euch gegen den Zauber eines Mitspielende wehren könnt. Den in den Handkarten zu haben, ist auf jeden Fall praktisch.
Für wen ist das Spiel geeignet?
Kameloot ist ein schönes Familienspiel ab 8, das ihr recht ausgeglichen spielen könnt. Es ist ideal für alle, die kooperative Elemente in einem kompetitiven Spiel schätzen. Da die Erträge geteilt werden, müsst ihr eure Mitspieler genau im Auge behalten und euch überlegen, wann es am besten ist, in einer Taverne zu bleiben und wann es klüger ist, die Seite zu wechseln. Durch die vielen unterschiedlichen Zauberkräfte der Karten ist jede Runde unvorhersehbar und strategisch anspruchsvoll. Das Spiel ist für Spieler geeignet, die Freude am Bluffen und Taktieren haben und sich gerne auf die Interaktionen mit ihren Mitspielern einlassen. Auch für reine Erwachsenenrunden eine Empfehlung, besonders, wenn ihr alle gern sehr taktisch spielt.
Unsere Familienmeinung:
Kameloot hat uns sofort in seinen Bann gezogen. Seit die Kids Harry Potter Fans geworden sind, sind magische Themen sowieso hoch im Kurs bei uns. Dieses Kartenspiel vereint viele Elemente, die wir gern mögen: Kooperation, Taktik und Kommunikation. Alles bis zu einem gewissen Grad, so dass alles ausgewogen und spannend bis zuletzt bleibt. Für uns ist die Dynamik, dass man manchmal gemeinsam an einem Strang zieht, nur um am Ende festzustellen, dass man selbst vielleicht nur eine Goldmünze abbekommen hat, während der Nebenmann drei bekommen hat, sehr spannend. Zugegeben, wenn wir Erwachsenen es sehr taktisch angehen, dann sind die Kids sauer auf uns, warum wir sie aus einer Taverne genommen haben oder uns selbst reingeschummelt haben, um möglichst viel von den Goldmünzen abzubekommen. Doch den Umgang mit ein bisschen Ungerechtigkeit gehört auch zum Leben und wo kann man sowas besser lernen als in einem Spiel. Das Design der Karten finden wir auch sehr gelungen, es hat ein bisschen was mystisches. Gut wäre noch eine Übersichtskarte gewesen, wo man schnell nachlesen kann, welche Karte, welche Kraft hat, denn das steht nicht auf den Karten. In der Spielanleitung werdet ihr aber schnell fündig. Und mit der Zeit, könnt ihr das sowie so auswendig.
Für uns ist Kameloot auf jeden Fall ein Kartenspiel, das wir gern empfehlen und welches wir auch gern als Reisebegleiter nutzen. Unterwegs im Zug lässt es sich nur bedingt gut spielen, denn selbst der Tisch im Zug ist ein bisschen klein, um für jede Sammlung genügend Platz zu bieten. In der Ferienunterkunft oder auf der Picknickdecke lässt es sich hingegen prima spielen.
Spielweise: leicht
Verlag: Pegasus Spiele
Erscheinungsjahr: 2021