



Worum geht es?
Der Hausgeist Balduin hat mit seiner verzauberten Kamera fünf Gegenstände seiner Burg fotografiert: den weißen Geist, den roten Sessel, die grüne Flasche, das blaue Buch und die graue Maus. Dummerweise sind die Farben auf den Fotos meist falsch und alles ist durcheinander.
 Jede Karte zeigt euch zwei dieser Gegenstände, oft in falschen Farben. Alle schauen sich die Karte gleichzeitig an und müssen blitzschnell reagieren und die richtige Figur greifen. So müsst ihr schauen, ob eine der Figuren in ihrer Originalfarbe zu sehen ist oder ob eine bestimmte Farbe gar nicht vorkommt, die Figur mit dieser Farbe müsst ihr dann aus der Mitte greifen. Klingt einfach, ist aber manchmal schwer umzusetzen.
Wie spielt ihr?
Zunächst stellt ihr die Holzfiguren in die Tischmitte. Am besten in einen Kreis, so dass alle Spielenden gleich gut rankommen. Die Karten legt ihr als verdeckten Stapel daneben. Wer von euch dran ist, zieht die oberste Karte, aber so, dass alle das Bild gleichzeitig sehen können (also von sich weg aufdecken). Dann schaut ihr alle gleichzeitig auf das Motiv und überlegt, welche Figur die richtige ist. Dann greift mit einer Hand nach der richtigen Figur. Liegt ihr richtig, dürft ihr die Karte nehmen. Liegt ihr falsch, müsst ihr eine eurer bereits verdienten Karten n den Gewinnenden der Runde abgeben.
Die richtige Figur zu schnappen, erfordert ein bisschen Fingerspitzengefühlt. Ihr habt immer zwei Möglichkeiten: Prüft, ob eine der Figuren in ihrer Originalfarbe abgebildet ist, z. B. der rote Sessel oder das blaue Buch. Dann müsst ihr genau diese Figur schnappen!
Ist keine der beiden abgebildeten Figuren in ihrer Originalfarbe zu sehen? Dann müsst ihr genau schauen, welche Figur weder als Gegenstand noch in seiner Farbe zu sehen ist. Diese Figur müsst ihr dann schnappen.
 Ein Beispiel: Auf der Karte ist ein blauer Geist und eine rote Maus abgebildet. Geist und Maus sind nicht in ihren Originalfarben vorhanden. Das Buch ist blau und der Sessel ist rot, diese beiden Farben sind ebenfalls auf der Karte zu sehen. Was ihr nicht seht ist die Farbe grün, deshalb müsstet ihr in diesem Beispiel zur grünen Flasche greifen.
Das Spiel endet, sobald der Kartenstapel aufgebraucht ist, dann zählt ihr eure Karte. Wer die meisten Karten gesammelt hat, gewinnt. Es gibt auch noch eine weitere Variante zum Spielen, wenn euch das Ganze zu leicht wird. Die Variante heißt „Schnappen oder Rufen“: Hier dreht sich alles um das Buch. Wenn auf einer Karte das Buch abgebildet ist, dürft ihr die gesuchte Figur nicht mehr greifen, sondern müsst den Namen der Figur rufen. Ist kein Buch auf der Karte, wird ganz normal geschnappt. Verwechslungsgefahr ist vorprogrammiert.
Was macht das Spiel besonders?
Geistesblitz kann ganz schön anstrengend sein. Denn ihr müsst wahnsinnig genau hinschauen, was ihr seht und gut vergleichen. Die Kombination aus, was ihr greifen müsst und der Zeitdruck machen Geistesblitz zu einer echten Herausforderung. Ganz schnell entstehen Knoten im Kopf. Denn die Verwechslungsgefahr ist ziemlich hoch, dass ihr zu falschen Figur greift, wenn ihr nicht genau darüber nachdenkt. Unter Zeitdruck passieren schnell Fehler. Mit acht Jahren ist Geistesblitz durchaus anspruchsvoll, denn ihr müsst euch schnell einen Überblick verschaffen, welche richtigen Farben vorhanden sind und welche fehlt. Das kognitive Hin- und Herswitchen zwischen der Frage, “ Passt die Farbe? Oder muss ich die doppelte Verneinung suchen (weder die Figur noch die Farbe)?“ ist das Besondere.
 Die Holzfiguren sind ebenfalls eine Besonderheit, denn sie machen das Schnappen zu einem haptischen Erlebnis.
Für wen ist das Spiel geeignet?
Ein geniales Familienspiel, bei dem ihr ordentlich den Kopf anstrengen müsst. Geistesblitz ist ein tolles Reaktionsspiel für Kids ab acht Jahren, die gerne schnell spielen.
 Wenn ihr ein kurzes, aber intensives Spiel als Einstieg oder als Absacker für den Spieleabend sucht, dann seid ihr mit diesem Spiel auf der sicheren Seite.
 Wenigspieler kommen dann auf ihre Kosten, wenn sie gerne Knobeln, ansonsten bleibt der Spielspaß doch etwas auf der Strecke. Zwar sind die Regeln schnell erklärt, aber das Spielen bleibt knifflig. Für größere Gruppen ist es übrigens auch perfekt. Geistesblitz könnt ihr mit bis zu acht Personen spielen, also durchaus auch ein Partyspiel, allerdings eines, bei dem ihr alle gut aufpassen müsst.
Unsere Familienmeinung:
Geistesblitz hat lange für Frust bei den Kindern gesorgt. Gut, unsere Kinder waren etwas jünger als acht, als wir mit dem Spiel angefangen haben, aber die richtige Figur zu greifen, war am Anfang gar nicht so leicht. Wir haben uns dann dem Spielprinzip schrittweise genähert. Zunächst haben wir immer gemeinsam überlegt, welche Figur wohl gerade die richtige wäre. Später haben wir den Kindern einen Moment länger gegeben, die Karte und die Figuren zu prüfen, bevor wir Erwachsenen drauf geschaut haben. So war das Spiel recht ausgeglichen.
Mit der Zeit werdet ihr besser im Spiel. Am Anfang hatten wir als Erwachsene auch ziemliche Schwierigkeiten, die richtige Figur auf Anhieb zu erkennen. Es ist halt schwierig, zwei Subroutinen gleichzeitig ablaufen zu lassen. Nur zu prüfen, ob eine Figur in der Originalfarbe vorhanden ist oder ob eine Farbe gar nicht dabei ist, geht schneller, als beides gleichzeitig zu prüfen. Das führt schnell zu Verwirrung.
 Wenn wir mit Erwachsenen spielen, die das Spiel noch nicht kennen, zeigt sich auch schnell, dass ihr nach mehrmaligem Spielen einen kleinen Vorteil habt, denn ihr habt das Erkennen der Farben einfach stärker trainiert, als jemand, der das Spiel noch nie gespielt hat. Wenigspieler hatten bei Geistesblitz zumindest in unseren Runden wenig Spaß, sie empfanden es als zu anstrengend.
Wenn ihr gerne hektische Spiele mögt und Denkspiele mögt, ist Geistesblitz eine tolle Bereicherung für eure Spielesammlung. Es trainiert unheimlich eure Auffassungsgabe und auch das strukturierte Scannen nach verschiedenen Gesichtspunkten. Es ist auch schön, dass ihr alle gleichzeitig spielt und keine Wartezeit entsteht. Die Unruhe und Hektik, die durch das oft laute Überlegen entsteht, müsst ihr aushalten können. Oder ihr verändert die Regeln, damit es besser passt.
Kategorie: Familienspiel, Kinderspiel, Logikspiel, Mitbringspiel, Reaktionsspiel, Reisespiel, Suchspiel
Spielweise: mittel
Verlag: Zoch
Erscheinungsjahr: 2011
